Tagebuchbloggen am Fünften – auf dem Meißnerlager!

Ich tagebuchblogge mit und alle anderen findet ihr bei Frau Brüllen.

Dieser Fünfte ist dann mal komplett anders als die bisherigen… Denn an einem Samstag nach einem Brückentag – wo ist man da? Unterwegs! Wir zumindest! 🙂
Die ganze Familie hat sich mit Freuden ins vielleicht letzte Wohnmobilabenteuer dieses Jahres gestürzt! Da wir kein wintertaugliches Mobil haben, wird es Ende Oktober „eingemottet“ und darf erst im März wieder mit uns losziehen.
1:49 h: die erste Unterbrechung des Nachtschlafs – unsere Nachbarn kommen „nach Hause“, da rumort es dann eine Weile im Mobil nebenan und da ich sowieso nicht sofort wieder einschlafen kann, knipse ich vorsichtig das Licht an und genieße die Nachtstille, um in Smaragdgrün weiterzulesen. Herrlich! Die Große macht unten auf der umgebauten Liegefläche ein paar Geräusche und auch die Kleine neben mir wälzt sich ein bisschen… Der Liebste ist noch gar nicht wieder da, er darf heute den Abend beim Singen und Erzählen auf dem größten überbündischen Lager mitten unter Freunden genießen – gestern war ich dran! Und da die Kinder nicht wirklich lange durchhalten und das WoMo 2 km vom Lager weg am Fuße des Hohen Meißners steht, ist das unsere Lösung für die beiden Tage gewesen.
Irgendwann schlafe ich dann doch wieder ein und werde nur wach, als der Liebste gegen kurz vor 4 in die Tür stolpert. Zum Glück werden die Kinder nicht wach, 4 Uhr ist da eine sensible und wirklich ungünstige Zeit…
2013-10-06 11_meissner_01Leider fängt etwa um 5 der angekündigte Regen an 🙁 in dem Moment bin ich dann doch froh trocken und sicher in unserer dekadenten Blechkohte zu liegen, denn sonst wäre es sicher mit der Nachtruhe auch ohne quengelnde Kinder vorbei.
Erstaunlicherweise schlafen alle bis gegen 8.00 Uhr und räkeln sich angesichts des Regens dann auch noch eine ganze Weile in den Decken, weil es draußen ja doch nichts zu tun geben würde…
Den Spätheimkehrer lassen wir so gut wie möglich weiterschlafen und es gibt warme Milch mit Honig und Müsli. Der Regen geht unermüdlich weiter und legt sich auch bei uns aufs Gemüt – mit den Gedanken an das nahe Lager bedauern wir, dass viele Aktivitäten heute leider unmöglich im Freien stattfinden können. Dabei haben wir gestern noch entspannt auf dem plattgetretenen Gras neben den Zelten gesessen, wo jetzt alles matschig-quatschig ist.
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Um halb 10 war es dann Zeit für die obligatorischen und unschlagbar leckeren Wochenendpfannkuchen vom Familienvater, der immerhin schon wieder aufrecht stehen konnte der mittlerweile auch aufgestanden ist.
Immer noch Regen! Und nun? Eigentlich können wir uns nicht so sang- und klanglos auf den Heimweg machen, ohne noch einmal aufs Lager zu gehen und uns wenigstens von ein paar Leuten zu verabschieden. Trotzdem machen wir alles reisefertig und verpacken die Mädchen in Matschhosen, die ihrem Namen heute noch alle Ehre machen werden und schnappen die zwei vorhandenen Regenschirm sowie die Autositze, damit wir den Shuttle auf den Berg nehmen können.
Mittlerweile fahren die Shuttles in Dauerschleife, die Fahrbereitschaft leistet nicht erst heute tolle Arbeit, wobei es bei diesem Wetter noch weniger einladend ist, mehrmals am Tag den Berg hoch- und runterzustiefeln. Außerdem sind die Fahrgäste natürlich auch nass und matschiger als an trockenen Tagen, meine Bewunderung für die höflichen Fahrer, die das stoisch ertragen – aber vielleicht sind sie auch nicht diejenigen, die das nachher wieder sauber machen müssen? 🙂
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Auf der Fahrt nach oben sehen wir, dass sich das veränderte Wetter mittlerweile auch auf die Parkmoral ausgewirkt hat, es wurde wild an den Wegen geparkt und ich hoffe nur, dass sich das Chaos bis morgen zum Abbau noch einigermaßen in Grenzen hält und Gregor als „Chef de Verkehr“ weiterhin so bewundernswert gute Arbeit machen kann.
Die Stimmung auf dem Lager ist etwas gedrückt, aber für den seit Stunden andauernden Dauerregen noch erstaunlich gut! Im Westforum angekommen, werden gerade die Wasserblasen mit Stangen von innen von den Zeltplanen geschubst, weil der Stoff unter dem Druck sonst zu reißen droht. Wobei es immer ein Pokerspiel ist, wo diese sich entleeren, denn selten fließt das Nass einfach glatt nach außen ab.
2013-10-06 11_meissner_05Mit ein bisschen dadurch bedingter Verspätung beginnt die „Hessische Kochshow“, bei der Armin, pint und Jens (Freunde vom Liebsten aus „alten Zeiten“) mit viel Humor, Musik und Helfern aus dem bunt gemischten und wohl auch neugierig-hungrigen Publikum drei traditionelle hessische Gerichte zaubern wollen: Grie Sos, Brennkäs und Spundekäs. Letzterer ist mein erklärter Favorit der Spezialitäten, den ich bereits in Wiesbaden bei Freunden probieren durfte. Warum hat mein Mann als geborener Frankfurter den denn eigentlich noch nicht bei uns eingeführt???
Eine sehr unterhaltsame Koch- und Rateshow, bei der es sogar Bembelsche zu gewinnen gab… Nicht die großen wie beim antiquierten und bei den Köchen nicht sehr beliebten „Vorbild“ mit der dicken Lippe, sondern eben die kleineren, aber sogar befüllt!!
2013-10-06 11_meissner_03Und wie von allen erhofft, waren danach die Köstlichkeiten für alle freigegeben und es war sogar so reichlich, dass ich mich erdreistet habe opfern musste, etwas Spundekäs in einer umfunktionierten Dose (eigentlich für Notfallsüßigkeiten – die heute schon allesamt gebraucht wurden, um die Kinder zu bestechen bei Laune zu halten). Jippieh, eine Leckerei für zuhause!
Dann ist es Zeit wenigstens hier eine kleine Abschiedsrunde und einen letzten Streifzug über das Lager zu machen. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass ein Lager in der Art erst wieder in 25 Jahren stattfinden wird. Der hohe Organisationsaufwand ist für ein kürzeres Intervall nicht zu rechtfertigen und die große Beteiligung sowie die intensiven Vorgespräche unter den teilnehmenden Gruppen und Bünden wäre auch nicht von so großem Interesse gekrönt. Einmal im Vierteljahrhundert ist da wohl die richtige Dosis.
Schade trotzdem, denn auch jetzt gehören wir ja schon zu den „Alten“, da brauche ich ja nicht sagen, was wir beim nächsten Mal sein werden… Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich 3 – denn vor 25 Jahren waren die Alten 2/4 der Familie schon dabei. 😉
Wir bewegen uns also mit einigen Verabschiedungsunterbrechungen den Berg runter durch das Lagertor und bekommen sogar sofort den nächsten Shuttle. Mit einem lachenden (weil wir gleich wieder in trockenen Klamotten der Heimat entgegenfahren) und einem weinenden Auge (weil es am Abend sicher noch schöne Singerunden geben wird und viele Freunde noch da bleiben) brausen wir auf den Feldwegen gen Tal.

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Ein Kommentar zu Tagebuchbloggen am Fünften – auf dem Meißnerlager!

  1. Entchen sagt:

    Hey flimka,

    na dann haben wir uns ja nur ganz knapp verpasst. Ich war gerad im Westforum als für die Kochshow aufgebaut wurde, musste dann aber weg. Schade.
    Angesichts des Wetters würde sich übrigens eine Anti-Herst-Depressions-Schoki hier im Büro anbieten ;-)) *wink*

    Gut Pfad
    Entchen

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